• 16. - 19. Januar 2025
  • Messe Wien

Virusfrei Urlaub genießen? Wie ein Schiff zur Insel der Glücksseeligen wird

Kreuzfahrt-Manieren als Urlaubs-Rettungsanker in Corona-Zeiten? Ein ausgefeiltes Konzept, strengste Auflagen, die bei Missachtung sogar zum Ausschluss der Reise führen, sollen Kreuzfahrtschiffe sicherer als jedes Familientreffen machen. Wir haben genauer nachgefragt. 

In den vergangenen Monaten standen die Häfen still. Niemand hätte gedacht, dass Kreuzfahrtschiffe so schnell wieder in See stechen können. So hält man sich doch mit mehreren Menschen an einem beschränkt großen Ort auf. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen und so steckte die Kreuzfahrtindustrie die Köpfe zusammen (mit Mund-Nasenschutz natürlich) und arbeitete am Neustart der Kreuzfahrten. Mit Erfolg, denn aktuell soll Kreuzfahren zu den besonders sicheren Reiseformen zählen. 

Ab Dezember wird wieder in See gestochen

Die Freude hielt freilich nicht lange an. Durch den zweiten Lockdown Anfang November standen die Schiffe erneut still. Kreuzfahrtanbieter stecken den Kopf aber nicht in den Sand und bieten bereits jetzt für Anfang Dezember wieder Reisen an. Ein ausgefeiltes Konzept, strengste Auflagen, die bei Missachtung sogar zum Ausschluss der Reise führen, sind einer von vielen Punkten, die das Kreuzfahrtschiff sicherer als jedes Familientreffen machen sollen. 

Mitte Oktober „Leinen los!“

Nach siebenmonatiger Zwangspause hieß es bei der AIDA „Leinen los“ und das erste Kreuzfahrtschiff unter dem Motto „Bella Italia“ stach in See. Mit an Bord zahlreiche Reisenden, die ihren Durst nach Urlaub so stillen konnten. Aber wie sieht so eine Kreuzfahrt unter „neuer Normalität“ eigentlich aus? Am Vortag des Reiseantritts muss das Ergebnis des verpflichtenden PCR-Test hochgeladen werden. In Deutschland hat AIDA bereits einen Partner, der diesen Test kostenlos anbietet. Gäste aus Österreich werden gebeten den Test bei ihrem Hausarzt zu machen, erhalten aber als Entschädigung einen 50 Euro Gutschein für den Bordshop. Ist der Test negativ findet man sich am nächsten Tag am Terminal ein, wird dort nochmal einmal durchgecheckt und macht sich dann Richtung Schiff auf. Hinweise, Abstandsregelungen und neue Vorschriften ganz im Zeichen der Prävention begleiten den Kreuzfahrer bis zur Kabine. Grundsätzlich gilt, wie auch am Land, Maskenpflicht. 

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Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept mit an Bord: Nach siebenmonatiger Zwangspause hieß es bei der AIDA „Leinen los“ und das erste Kreuzfahrtschiff unter dem Motto „Bella Italia“ stach in See. Im Dezember soll es weitergehen. 

Landgänge ausschließlich geführt möglich

Weitere Abläufe wurden der Sicherheit entsprechend angepasst. Das beliebte Buffet wurde durch eine Speisekarte am eigenen Smartphone und Kellner ersetzt. Beim Betreten des Restaurants wird die Bordkarte zur späteren Nachverfolgung gescannt. Wellness- und Fitnessbereiche werden regelmäßig desinfiziert und auf eine Personenzahl begrenzt. Landgänge sind ausschließlich geführt möglich. Entfernt sich ein Gast von der Gruppe wird ihm die Weiterreise auf dem Schiff verweigert. Auch das Abendprogramm darf nicht fehlen, auch das wurde angepasst. Die Sitzplätze sind großzügig voneinander getrennt. Und wie sieht jetzt so eine Kreuzfahrt aus? Schiffstester Matthias Morr hat den Restart von AIDA in einem Vlog festgehalten. 

30 Minuten Reportage: So sieht der virusfreie Urlaub auf der Aida aus. 

Höhere Preise wegen Corona-Aufwand?

„Wir haben unsere Schiffe und die Abläufe so umgestellt, dass wir den höchst möglichen Sicherheitstandard bieten können. Unsere Gäste sollen sich jederzeit wohl und sicher fühlen. An Bord bekommen sie auch einen Mund-Nasenschutz von uns zur Verfügung gestellt. Das medizinische Personal wurde bestens geschult und unsere Ausstattung aufgerüstet“, so Nicole Glöckl, Marketing-Manager von AIDA Austria. Und ein Sahnehäubchen gibt es obendrauf, denn Aida verlangt deswegen keine höheren Preise für Kreuzfahrten. 

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Abstandregeln, Maskenpflicht und verpflichtender PCR-Test: Die Kreuzfahrtindustrie tut alles um den Urlaubsdurst der Reisenden möglichst sicher zu gestalten.  

Kommentar von Axel N. Halbhuber, Reiseautor und Journalist.