• 16. - 19. Januar 2025
  • Messe Wien

Auf Weltreise durch Tschechien

Kein tagelanges Reisen, kein Flugzeug, kein Umsteigen. Venedig, die Provence, das Schloss Versailles und sogar der Amazonas – das alles nur wenige Autostunden von Österreich entfernt. Wie sich in Tschechien die Welt erleben lässt. 10 geheime Tipps. 

Tschechien - ein Land, welches auf dem ersten Blick noch ganz unscheinbar wirkt, aber wirklich viel zu bieten hat. Das Beste daran: es liegt so nah. Wer diese 10 wunderschönen Orte in Tschechien besucht, hat gefühlt eine Weltreise zurückgelegt und bestimmt viele Bilder für das Urlaubs-Album gesammelt. 

Tipp 1: Das Flair Venedigs in Prag

Čertovka, einst ein Mühlekanal, befördert heute Gondeln.

Ein besonders beliebter Ort, vor allem für Romantiker. Durch die Prager Innenstadt fließt die Moldau, der längste tschechische Fluss, der seit Menschengedenken beispielsweise für das Antreiben von Mühlrädern genutzt wurde. Ein Mühlenkanal ist bis heute erhalten geblieben, dieser heißt Čertovka und leitete einst Wasser zu neun Mühlen. Diese malerische Ecke der Altstadt trennt Kampavon anderen Teilen der Kleinstadt. Bewundern kann man diesen Stadtteil am besten von Holzbooten oder direkt von der venezianischen Gondel aus. Rundherum gemütliche Restaurants, hohe Häuserwände, Verbindungsbrücken, Docks an den Häusern oder Stufen, die zum Fluss nach unten führen. Der Bootssteg befindet sich gleich neben der Karlsbrücke, somit verschmelzen die Wahrzeichen zweier Länder.

Tipp 2: Lavendel-Ausflug in die tschechische Provence

Lila so weit das Auge reicht im südmährischen Starovičky.

Lavendelfelder sind ja vor allem das Wahrzeichen der französischen Provence. Doch auch in der Tschechischen Republik tauchen immer mehr Felder in der Farbe Lila auf, die so wunderbar duften und vielseitig einsetzbar sind. Deshalb gehen mit Lavendelfarmen auch immer Lavendelcafés, Feste, Geschäfte und Bistros einher.

Ein Paradebeispiel ist die Lavendelfarm im südmährischen Starovičky. Kissen, Sirupe, Marmeladen, Pralinen, Tees, Honig, Limonaden und Kaffee mit Lavendel werden von der in Familienhänden geführten Lavendelfarm liebevoll zubereitet und zum Verkauf bereitgestellt.

Tipp 3: Eine Reise mit Don Quijote zu den Windmühlen

Geschichte, Kultur und Erlebnis in Jalubí.

Im Roman Don Quijote kämpft dieser gegen vierzig Windmühlen - ein Kampf gegen einen imaginären Feind, den wir niemals gewinnen können. Gut, dass die Windmühlen in Tschechien weder Illusion noch Feind sind. Es gibt Dutzende von ihnen, sie dienen als Museen, ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten oder nur der Freude der Einheimischen, die sie restauriert haben.

Wenn man nach Velehrad, Modrá oder Buchlovice unterwegs ist, fährt man die Hügel hinauf und stoppt beispielsweise an der Windmühle in Jalubí. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Umgebung. Die Windmühle, die auf dem Kamm der Weißen Karpaten über dem Dorf Kuželov steht, ist eine der wenigen überlebenden Windmühlen des niederländischen Typs. Auf drei Etagen kann man sie erkunden. Das wahre Königreich der Windmühlen war früher Klobouky in der Nähe der Stadt Brünn: Insgesamt acht standen in der Nähe, die letzte Mühle brannte während der Befreiung der Stadt 1945 nieder, sie wurde aber bereits in den 1980er Jahren restauriert.

Tipp 4: Das tschechische Versailles

Die Schönheit des französisches Stils beeinflusste auch die Tschechen.

Das Schloss in Versailles war Sitz der französischen Könige und bestimmte einen einzigartigen Stiltrend. Dieser inspirierte sogar mehrere Schlösser in der Tschechischen Republik. Im ganzen Land lassen sich nun Versailles-ähnlichen Schlösser finden – in Böhmen, Mähren und Schlesien. Zur Wahl stehen das ostböhmische Rokoko-Schloss Nové Hrady als tschechisches Versailles, Vyškov als das mährische Versailles und das Schloss Slezské Rudoltice in Schlesien.

Tipp 5: Durch die tschechische Sahara

Klein aber oho - die Wüsten in Südböhmen und Südmähren.

Selten hört man, dass sich jemand auf den Weg zur „tschechischen Sahara“ aufmacht, da es so unwahrscheinlich klingt, aber was ist schon unwahrscheinlich? Die Wüsten in Südböhmen und Südmähren sind zwar nicht so groß wie ihre große Schwester, aber ihre Sanddünen haben auch einen besonderen Charme.

In Südböhmen, genauer im Schutzgebiet Třeboňsko, etwa 1,5 km vom Dorf Vlkov entfernt, ist noch ein Überbleibsel der Geschichte erhalten geblieben. Die Dünen entstanden hier schon viele Tausende Jahre v. Chr. Eine weitaus größere Wüste ist in Südmäheren zu finden – in der Nähe von Bzenec. Mehr als 5 km lang erstreckt sich diese zwschen den Bahnhöfen Rohatec und Bzenec-Přívoz. Dieses Gebiet wird auch „Váté písky“ genannt und ist laut Laboranten ein Unikat, denn dank seiner Bodenzusammensetzung ist es mit einer der trockensten Wüsten der Welt – dazu gehört auch die Wüste Gobi in Asien.

Aber auch „Mini-Wüsten“ gibt es in Tschechien, z.B. das nationale Naturdenkmal Semínský přesyp bei Přelouč besteht aus zwei getrennten Bereichen, nämlich dem Restsandüberlauf auf dem Dorfplatz und der ehemaligen Brauerei. Der Samenüberlauf ist berühmt für das reiche Vorkommen seltener Schmetterlingsarten.

Tipp 6: Das Weiße Haus in Tschechien

Mit 125 Zimmern kommt das Schloss Kačina nah dran.

Während ein Besuch im Weißen Haus Washingtons gut geplant sein sollte, ist die Reise zum tschechischen Pendent viel einfacher. Das Gebäude, das auffallend an den Sitz des US-Präsidenten erinnert, liegt nur eine Autostunde von Prag entfernt im Schloss Kačina. Empire, Napoleons extravaganter Stil, beeinflusst von der Kunst des alten Ägypten, Griechenlands und Roms, dominierte im frühen 19. Jahrhundert die Innenräume, Möbel und Architektur Mitteleuropas. Jan Rudolf Chotek, damals der höchste Burgrave des Königreichs Böhmen, wählte ihn auch für seinen sommerlichen Repräsentantensitz. Damit sich das Gebäude von seiner Umgebung abhebt, wurde es auf den einzigen Kamm in der ganzen Umgebung erbaut. Der Ort in der Nähe von Kutná Hora hieß Vkačinách - und so wurde das Schloss Kačina geboren. Beide "weißen Häuser" sind ähnlich groß: Es gibt insgesamt 125 Zimmer in Kačina und 132 im Weißen Haus. Während sich Kačina seit seiner Gründung kaum verändert hat, war fast jeder Präsident am Aussehen des Weißen Hauses beteiligt.

Tipp 7: Das „Reich der Tolkien“ in Brünn

Von Brünn nach Mittelerde.

Ans Mittelmeer und das fiktive Reich des englischen Schriftstellers J. R. R. Tolkien mitsamt der alten Zwergenstadt Moria erkunden? Das ermöglicht die neue Ausstellung auf der Burg Spielberg in Brünn, die stark dem Zwergenreich Khazad-dûm ähneln. Die Barockmauern der Burg haben schon während der Napoleonischen Kriege ihre militärische Bedeutung verloren, doch nach 100 Jahren wurden diese von 2017 bis 2019 wiederaufgebaut und haben sich nun zu einer unterirdischen „Kirche“ voller steinerner Zeitzeugen entwickelt. Heuer hat das Brünner Stadtmuseum eine neue Ausstellung eröffnet: Den Tempel aus Stein.

Doch woher die Ähnlichkeit zur Zwergenstadt? Das Kreuzgewölbe aus grauem Mauerwerk wird von Säulen gehalten, dank derer die Stauseen Brünns auf dem Gelben Hügel, der Stadt „Moria“ aus der fiktiven Welt des J.R.R. Tolkien zum Verwechseln ähnlich sieht – sozusagen reist man „von Brünn nach Mittelerde“.

Tipp 8: Die Thaya als der Mährische Amazonas

Das Zuhause uralter Natur und seltener Tiere.

Im südlichsten Zipfel Mährens inmitten tiefer Auwälder, treffen die March und die Thaya aufeinander. Der Zusammenfluss befindet sich im Dreiländereck der Tschechischen Republik, Österreichs und der Slowakei. Die wunderschöne, von Menschen fast unberührte Natur mit seltenen Tier- und Pflanzenarten, wird der Mährische Amazonas genannt.

Der ausgedehnte Auwald besteht vorwiegend aus Eschen und Eichen, von denen einigen bis zu 450 Jahre alt sind. Das Gebiet zeichnet sich durch das engmaschige Netz aus Flussarmen und regelmäßig überfluteten Tümpeln aus. Es ist das Zuhause vieler seltener Pflanzen- und Tierarten, wie beispielsweise des Schwarzstorchs, des großen Eichenbocks und des Bibers. In der Luft gibt es hier den Schwarzmilan, den Seeadler oder den Wespenbussard zu entdecken. Das Gebiet ist zwar schwer zugänglich, doch zumindest den Rand des Mährischen Amazonas kann man vom Fahrrad aus sehen, da hier ein beliebter Radweg vorbeiführt.

Tipp 9: Nationalpark Böhmische Schweiz

Landschaften wie in den malerischen Zentralalpen.

Einen der kleinsten Nationalparks der Tschechischen Republik befindet sich in Nordböhmen, direkt an der deutschen Grenze und in enger Nachbarschaft zum Nationalpark Sächsische Schweiz. Und warum gerade Schweiz? Weil sich diese Landschaft durch charakteristische Felsenformationen, Schluchten, Sandsteintürme und Tafelberge auszeichnet. Nicht unähnlich den Berghängen in den Zentralalpen. Natürlich ist man nicht von Dreitausendern umgeben, da die höchste Erhebung rund 600 m ü. M. liegt, doch das Gefühl, von wilder Natur umgeben zu sein, stellt sich garantiert ein. Der Nationalpark Böhmische Schweiz ist jedoch viel mehr als ein natürliches Gefüge aus intakten Wäldern und Felsformationen. Die Natur wird auf harmonische Weise durch historische Umgebinde- und Fachwerkhäuser in den umliegenden Gemeinden ergänzt.

Tipp 10: Naturschutzgebiet Soos – der tschechische Yellowstone-Nationalpark

Westböhmen bietet Thermalquellen und beeindruckende Schlammvulkane

Unweit von Franzensbad in Westböhmen liegt eine ungewöhnliche Landschaft – fast schon eine Mondlandschaft, die durch Erosion zerklüftet und mit einer Schicht ausgefällter Mineralsalze bedeckt ist. Das Naturreservat Soos - die tschechische Version des Yellowstone-Nationalparks – ist ein ausgedehntes Torfmoor mit einer Vielzahl von Thermalquellen, wo reines Kohlendioxid in Form von kleinen Schlammvulkanen an die Erdoberfläche tritt. Der hiesige Lehrpfad führt auf dem Grund eines ausgetrockneten Sees, der einst mit Mineralwasser gefüllt war.



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