• 16. - 19. Januar 2025
  • Messe Wien

Auf der Suche nach einem vollen Schwammerlkorb?

Herbstzeit ist Schwammerlzeit. Darum ist es wieder an der Zeit, dem Volkshobby der Österreicher nachzugehen. In der Alpenrepublik sind Pilze leicht zu finden – aber kennst du schon die absoluten Geheimtipps? 

Der Herbst verwöhnt uns nicht nur mit einer herrlichen Farbpracht, er hat auch kulinarisch so einiges zu bieten, denn die Pilze schießen wieder wie verrückt aus dem Boden. Pasta, Gulasch, Risotto – was kann man nicht alles mit den köstlichen Fungi anstellen. Wer sich selbst auf die Suche begeben will, um sein nächstes Abendessen zu zaubern, ist hier genau richtig. Wir wissen, wo die Eierschwammerl wachsen, die Parasole ihre Schirme aufspannen und sich die Steinpilze verstecken.  

Warum Schwammerlsuchen ein großartiges Hobby ist

Die Kombination aus Natur und Gaumenfreude macht’s aus. Zum einen kannst du während der Suche reichliche frische Luft schnappen, zum anderen ist die Freude über gefundene Schwammerl riesig. Und weil die vom Supermarkt gekauften Schwammerl geschmacklich niemals mit frisch gebrockten mithalten können, sind die selbstgemachten Gerichte im Anschluss ein wahrer Genuss. 

Der beste Zeitpunkt

Schwammerl lieben Feuchtigkeit und Wärme. Besonders eifrig wachsen sie also, wenn Regenschauer und Sonnenschein aufeinandertreffen. Darum gilt es auf die Witterungsverhältnisse der letzten Tage zu achten. Mach‘ dich am besten zwei Tage nach einem verregneten Tag auf die Suche. Eine lange Trockenperiode, genauso wie eine lange Nassperiode verspricht wenig Erfolg. 

Wo du Eierschwammerl in Österreich findest

  • Im nördlichen Alpenvorland zwischen 200 und 2200 Metern Seehöhe.
  • Bevorzugt wächst das Eierschwammerl in der Nähe von Laubbäumen oder Nadelbäumen. Favorisierte Baumpartner sind die Fichte und die Rotbuche. Sie lassen sich aber auch unter Tannen, Kiefern und Eichen finden. Guter Tipp: Wirf beim Sammeln also immer einen Blick auf die Bäume. 

Achtung: Verwechslungsgefahr!

Eine Verwechslungsgefahr besteht bei dem sehr seltenen und giftigen Ölbaumpilz. Ölbaumpilze riechen meist sehr unangenehm und wachsen auf Bäumen im Gegensatz zu Eierschwammerl, welche aus der Erde sprießen.

Wo Parasole ihre Schirme aufspannen

  • In Wien entdeckst du die Pilze auf den Steinhofgründen, im Lainzer Tiergarten. Im Wiener Umland auch auf der Rax und dem Wechselgebiet zwischen 100 und 1800 Metern Seehöhe. 
  • Der Parasol ist auch für die Neulinge unter den Pilzsammlern meist leicht zu finden, da er am Rand von Laubwäldern, Lichtungen und auf Wiesen wächst. Im Gegensatz zu den beliebten Eierschwammerln sind sie nicht an Bäume gebunden. 

© Shutterstock

Der Parasol ist eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten. 

Wo sich Steinpilze verstecken

  • Diese Delikatesse findest du vor allem in den nördlichen Randalpen, dem Waldviertel und dem Rosaliengebirge zwischen 200 und 2200 Metern Seehöhe.
  • Vor allem bei feucht-warmer Witterung wirst du hier fündig. 

Plastiksäcke haben bei der Schwammersuche nichts verloren

Wenn du erst einmal fündig geworden bist, dann bewahre deine Schätze am besten in einem Korb auf. Plastiksäcke sind ungeeignet. Warum? Weil Pilze vor allem eins brauchen - und zwar Luft. Im Plastiksack werden sie gequetscht und verderben durch den Wärmestau schneller. Wildpilze sollten außerdem so schnell wie möglich verarbeitet werden, damit sie noch genießbar sind. 

Wie du den Pilz richtig erntest

Hast du einen Pilz gefunden, dann kommt die Ernte an die Reihe. Entweder zu drehst ihn vorsichtig aus dem Boden, oder schneidest ihn knapp unter dem Erdboden am Stiel ab. Klopfe das entstandene Loch mit der Hand gleich wieder zu, damit das unterirdische Mycel intakt bleibt und die Köstlichkeit so schnell wie möglich nachwachsen kann. Anschließend solltest du den Pilz gleich vor Ort vom gröbsten Schmutz befreien. 

Essbare von giftigen Pilzen zu unterscheiden ist oft eine Wissenschaft

Jedes Jahr gibt es im DACH-Raum mehrere Todesfälle durch Pilzvergiftung. Beim Sammeln von Wildpilzen ist größte Sorgfalt geboten und jeder Fund sollte vor dem Verzehr professionell bestimmt und eingeordnet werden. Selbst Hobbysammler benötigen viele Jahre Erfahrung, um sich bei allen Funden sicher sein zu können.  

Im analogen Zeitalter war die Pilzbestimmung nur mit Hilfe schwerer, dicker Pilz-Lexika oder über Pilzauskunftsstellen möglich, die man persönlich mit seinem Fund aufsuchen musste.

Heutzutage unterstützen uns eigens für die Pilzbestimmung entwickelte Apps, die versprechen, mit nur wenigen Klicks Ergebnisse auszuspucken. Unsere Kollegen der „Alles für den Gast Messe“ haben die kostenlosen Apps genauer unter die Lupe genommen. Die besten Apps zur Pilzbestimmung findest du hier

Sammle nur so viel, wie du auch wirklich essen kannst

Die Versuchung ist groß – bist du einmal auf ein gutes Plätzchen gestoßen, möchtest du gleich zuschlagen. Bitte beachte aber, dass du in Wien nur 2 Kilogramm Schwammerl pro Tag pro Person für den eigenen Bedarf mitnehmen darfst. Außerdem sind Pilze ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems im Wald und übermäßiges Sammeln kann das Gleichgewicht stören. 

© Pexels 

Pilzbestimmung mittels einer App? Unsere Kollegen haben es getestet!