• 16. - 19. Januar 2025
  • Messe Wien

Reisen mit dem Nachtzug - Vorteile, Tipps und Tricks

Zugfahren, ohne etwas davon mitzubekommen? Das klingt nicht nur verlockend, sondern ist dank spezieller Nachtzüge mittlerweile sogar Realität. Doch ist es wirklich möglich, abends in den Zug zu steigen, schlafen zu gehen und morgens am Reiseziel aufzuwachen?

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Obwohl Nachtzüge immer beliebter und die Zugverbindungen weiter ausgebaut werden, ist das Reisen mit Nachtzügen für viele Menschen Neuland. Deshalb werden in diesem Artikel alle Vorteile einer Reise mit dem Nachtzug aufgeführt. Damit die Reise ein voller Erfolg wird, werden zudem Tipps an die Hand gegeben, die man beim Reisen mit dem Nachtzug beachten sollte.

Was ist ein Nachtzug?

Im Wesentlichen unterscheiden sich Nachtzüge von "normalen" Zügen in zwei Punkten. Zum einen sind sie in der Regel ausschließlich nachts unterwegs, was für Züge im Personenverkehr oft untypisch ist. Zum anderen sind Nachtzüge so mit Schlaf-, Sitz- oder Liegemöglichkeiten ausgestattet, dass man auch eine längere Reise über Nacht bequem antreten kann. So unterscheiden sich diese fast schon hotelartigen Nachtzüge von den klassischen Personenverkehrszügen, die mittlerweile zum Teil nämlich auch nachts unterwegs sein können.

Vorteile einer Reise mit dem Nachtzug

Sehr hoher Reisekomfort

Läuft alles plangemäß, kann man heutzutage tatsächlich abends in den Zug einsteigen und über Nacht quasi wie im Schlaf an seinen Wunschort reisen. Im Vergleich zum Reisen mit dem Auto oder Flugzeug ist das Nachtzugfahren somit deutlich bequemer und mit weniger Stress verbunden. Nicht zu vergessen ist hier auch die Zeitersparnis, da man sowieso schlafen muss und diese Zeit effektiv nutzt. Ein weiterer positiver Effekt ist die Möglichkeit, direkt morgens nach der Ankunft fit in den Tag zu starten und sich nicht erst von der Fahrt erholen zu müssen.

Zentrale Ziele

Außerdem wird man mit einem Nachtzug in der Regel immer im Zentrum von größeren Städten ankommen, sodass man von dort aus viele Orte besuchen kann, ohne weitere große Strecken zurücklegen zu müssen.

Umweltschonender als das Flugzeug oder Auto

Gerade zu den Zeiten der Klimakrise sollte man das ständige Reisen mit dem Flugzeug oder Auto infrage stellen. Nachtzüge stellen hierbei eine sehr gute Alternative dar, weil sie insbesondere im Vergleich zum Flugzeug um ein Vielfaches umweltschonender unterwegs sind. So stößt ein Nachtzug bis zu dreißigmal weniger CO2 aus als ein Flugzeug auf der gleichen Strecke.

Mehr Gepäck ohne Aufpreis

Neben dem erhöhten Reisekomfort, der großen Zeitersparnis und der Nachhaltigkeit einer Zugreise mit dem Nachtzug ist es zudem deutlich leichter, Gepäck mitzunehmen. Bei Flugzeugen gibt es immer ein maximales Gepäckmaß, welches beim Überschreiten für einen hohen Aufpreis sorgt. In Nachtzügen kann meistens so viel Gepäck mitgenommen werden, wie man selbst mitbekommt. Für größere Gepäckstücke gibt es Gepäckregale, kleinere Taschen oder Koffer können über den Sitzen verstaut werden.

Tipps beim Reisen mit dem Nachtzug

Auch wenn das Reisen in Nachtzügen grundsätzlich sehr angenehm und unkompliziert ist, gibt es einige Tipps und Ratschläge, die es zu beachten gibt, damit einem im Zug keine bösen Überraschungen erwarten.

Ohrstöpsel und Augenbinden

Egal ob man eine private Kabine, ein gemeinsames Abteil oder einen Sitzplatz gebucht hat, vor Geräuschen ist man im Zug niemals sicher. Allein die Fahrgeräusche oder Lärm, der durch Reinigungsmaschinen entsteht, kann für viele Reisende störend sein. Zudem können Türschlitze oder LEDs von Fernsehern oder ähnlichen Geräten für Licht in der Kabine sorgen, was wiederum für manche nervig sein könnte. Deshalb empfiehlt es sich, immer ein Paar Ohrstöpsel sowie eine Augenbinde dabei zu haben. Ebenfalls angenehm ist bequeme und weite Kleidung, die auch nach längerer Fahrzeit nicht zwickt. Für den Gang zur Toilette sind Hausschuhe oder Schlappen nützlich.

Wichtige Gegenstände immer griffbereit haben

Die wichtigsten Reiseutensilien sollten immer griffbereit in deinem Handgepäck mitgeführt werden, damit die Nachtruhe durch unnötiges Kramen in Koffern nicht gestört wird. Besonders in Gemeinschaftsabteilen könnte dies auf wenig Begeisterung treffen.

Die richtige Wahl des Schlafplatzes

In Schlafabteilen sollten diejenigen, die eher länger schlafen wollen, am besten auf den oberen Liegen schlafen, da dort am wenigsten Licht hinkommt und die Liegen nicht als Sitzfläche umgeklappt werden können, falls andere Mitreisende früher aufstehen. Für besonders große Reisende ist es zudem angenehm, die Liegen auf Fensterhöhe zu wählen, da diese bei den meisten Waggon-Typen etwas länger sind, dass man ausgestreckt liegen kann.

Sitzplatzreservierung

Wer sich für einen Sitzplatz oder Ruhesessel entscheidet, sollte bei der Reservierung beachten, wann er in den Zug zusteigt. Passiert dies eher zu einem späteren Zeitpunkt, empfiehlt sich ein Platz am Gang, damit bereits früher eingestiegene Gäste nicht gestört werden müssen. Ebenfalls sinnvoll sind diese Plätze für Personen, die häufiger zur Toilette müssen.

Das gibt es beim Reisen mit dem Nachtzug zu beachten

Ausweisdokumente immer griffbereit haben

Damit bei einer möglichen Grenzkontrolle nicht alle Passagiere geweckt werden müssen, werden bei der Ticketkontrolle auch die Ausweispapiere eingesammelt. Am Ende der Reise werden diese wieder zurückgegeben. Hier sollte man unbedingt kontrollieren, dass diese auch wirklich vollständig sind.

Speisewägen nicht immer verfügbar

Bei Speisewägen gilt es zu berücksichtigen, dass diese nicht immer verfügbar sind beziehungsweise teilweise sogar abgekoppelt werden. Daher sollte man gegebenenfalls auch selbst etwas Essen dabeihaben.

Verfall einer Reservierung

Bei den Nachtzügen der ÖBB und DB müssen Sitzplatzreservierungen innerhalb von 15 Minuten belegt werden. Ansonsten kann es theoretisch passieren, dass diese weitergegeben werden. Als allererstes sollte deswegen am Sitzplatz auf die Registrierung gewartet werden.

Eine Zugreise mit dem Nachtzug hat unter anderem also Vorteile hinsichtlich des Reisekomforts, der Nachhaltigkeit und der Möglichkeit, Gepäck mitzunehmen. Wichtig ist jedoch, dass besonders unerfahrene Zugfahrer im Vorfeld gut überlegen, was sie benötigen, und die genannten Tipps und Ratschläge berücksichtigen.